Workday - Vor- und Nachteile

 

Der zweite große Platzhirsch für Personalmanagement Systeme ist Workday. Wo man nur hinschaut, trifft man bei den größeren Unternehmen entweder auf SAP SuccessFactors oder Workday. Beide haben einen starken internationalen Fokus - kommen Sie doch beide nicht aus Deutschland. Beide bieten ähnliche "Module" an. Wobei Workday nicht von Modulen spricht. Anyway man findet Recruiting, Onboarding, Personalmanagement mit MSS- und ESS-Funktionen und vieles mehr - außer eine Gehaltsabrechnung.

Workday setzt sich vor das hauseigene Payroll-System und liefert in der Theorie die Veränderungsdaten aus Workday per Schnittstelle zur Gehaltsabrechnung. Die Implementierung dieser Schnittstelle ist allerdings genauso aufwändig wie die von SuccessFactors zu anderen Payroll-Systemen. Da allerdings viele größere Kunden auch SAP als Abrechnungssystem nutzen, wäre es hier die Schnittstelle Workday zu SAP. Es ist offensichtlich, dass diese Schnittstelle bezogen auf beide Wettbewerber ein dickes Brett ist. Die Kombination Workday und SAP ist sowieso strategisch langfristig nicht wirklich sinnvoll. Denn was macht der SAP Kunde eigentlich, wenn SAP die Abrechnung als Modul in SuccessFactors anbietet und das alte SAP HCM damit abschaltet. Klar denken viele - das dauert ja noch ewig. Die Schnittstelle zu bauen dauert allerdings auch ewig.

Kurzum - als Endergebnis stünde man dann mit Workday als HR-System und einer neuen Schnittstelle zu SuccessFactors, um dort die Payroll zu nutzen. Dann hätte man auch gleich die anderen Module von SuccessFactors nehmen können.

Sinn macht es allerdings, wenn das Thema SAP eh schon auf der Kippe steht. Nach erfolgreicher Workday Implementierung (hier ohne Schnittstelle) wird die Payroll zu einem anderen Provider gewechselt, der sich auf eine Abrechnung für Deutschland fokussiert.

Strategisch setzt man insofern Workday international als HR-System ein und dockt die nationalen Payroll-Systeme per Schnittstelle an.

Bedauernswerterweise bringt Workday analog zu SuccessFactors auch keine Briefschreiberei und auch keine digitale Akte mit sich. Die puzzelt man sich als zusätzliche "Module" über Alternativ-Anbieter an.

So komplexe Projekte fordern eine fundierten IT-Architektur und einen mehrjährigen Implementierungsplan.

Fazit: Workday punktet in Bezug auf Internationalität mit dem Aspekt eines globalen HR-Systems. Für kleinere Unternehmen ist Workday ein zu mächtiger Dampfer und für Unternehmen ohne internationalen Aspekt gibt es kostengünstigere Anbieter mit erheblich rascherer Implementierungszeit.

 

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